Kein Lebenszeichen
Es gibt noch keine Spur von dem vermissten 16-jährigen Schwandorfer. Die Suche ging auch am Sonntag weiter.


Schwandorf. Auch am Wochenende ging die Suche nach dem vermissten 16-Jährigen aus Schwandorf weiter. Der Jugendliche war Mittwochnacht nach einer Party mit Freunden am Südsee der Klardorfer Kiesgrube auf dem Nachhauseweg verschwunden. Seine Mutter hatte ihn am nächsten Tag als vermisst gemeldet. Am Mulzerweiher wurden sein Fahrrad und seine Brille gefunden (wir berichteten).

Bereits am Donnerstag und Freitag suchten Rettungs- und Leichenspürhunde, Taucher, ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera sowie Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr fieberhaft nach dem 16-Jährigen. Sowohl ein Rettungshund, als auch ein Leichenspürhund hatten am Freitag an einem Trampelpfad angeschlagen, der von der Stelle an der Tobias‘ Fahrrad gefunden wurde ins Wasser führt.

Laut Polizei verdichten sich jetzt die Spuren, dass der junge Mann einem tragischen Unfalltod zum Opfer gefallen ist. Einen Suizid schloss die Polizei bereits am Freitag aus. Alle anderen Spuren oder Hinweise, die ein freiwilliges Verschwinden des Jugendlichen implizieren könnten, seien im Sande verlaufen, hieß es gestern von Seiten der Polizei. Alle Flughäfen seien überprüft worden. Der Grund: Tobias Igl wollte mit einem Freund in den Urlaub nach New York fliegen, seine Koffer standen bereits gepackt in seinem Zimmer. Aber Tobias stieg nicht in ein Flugzeug. Auch allen anderen Hinweisen von Freunden und Bekannten, die bisher bei der Polizei eingegangen sind, ist man nachgegangen – bisher ergebnislos, so die Polizei. Tobias Igl bleibt verschwunden.

Suchhunde der Rettungshundestaffeln Bayerischer Jura und Bayerwald suchten auch am Sonntag ab 7 Uhr mit ihren Führern nochmals stundenlang das gesamte Gebiet um das Kieswerk ab. Auch die gegenüberliegenden Seite der B 15 wurde durchkämmt. „Es gibt bisher keine neuen Erkenntnisse“, sagte Einsatzleiter Frank Krammer, Vorsitzender der Rettungshundestaffel Bayerischer Jura, am Sonntagnachmittag im Gespräch mit der MZ. Er gehe nicht davon aus, dass heute noch eine Entdeckung gemacht werde.

Im Einsatz war gestern – neben den rund 20 Einsatzkräften der Rettungshundestaffel und den fünf Flächensuchhunden – auch ein spezieller Wassersuchhund, der im Rettungsboot des Schwandorfer THW die Wasseroberflächen an den angrenzenden Seen inspizierte. Die Seen rund um das Kieswerk sind laut Frank Krammer etwa drei bis sieben Meter tief. Die Unterstützung des THW sei sehr hilfreich gewesen, sagte Krammer. Denn die Rettungshundestaffel selbst besitze kein Boot für eine solche Suche. Ein Wassersuchhund ist dafür ausgebildet Leichengeruch wahrzunehmen, der aus dem Wasser aufsteigt.

Seit Freitagabend läuft auch die öffentliche Suche nach dem Vermissten. Zuletzt gesehen wurde er am Mittwoch, gegen 23.30 Uhr. Tobias Igl ist 1,75 Meter groß, hat eine schlanke Figur, ein blasses, pickeliges Gesicht und kurzes, dunkelblondes Haar. Bekleidet war er zuletzt mit einem grau-schwarz-quergestreiften T-Shirt. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Schwandorf unter der Tel. (0 94 31) 4 30 10 entgegen.