Hach Jenny,
Deine Aussagen in allen Ehren, und sei mir bitte nicht böse, aber Dein Beitrag eben ließ mal so gar nicht durchblicken, daß Du zu Kompromissen bereit bist. Die Nutzung von ip-to-country ist doch wohl selbstverständlich, nicht wahr? Schließlich ist das ein Selbstschutz, Du müsstest sonst User vergüten, für die Du selbst keine vergütung bekommst. Und Ajax... lass es mich so sagen: Ajax spart Traffic auf Seiten des Betreibers, ist also genauso wie jede andere Schutzmaßnahme vor allem dazu gedacht, daß sich Deine Tasche füllt.
Wo war da doch gleich Deine Bereitschaft, auf die Werbenetzwerke zuzugehen, um Werbung insgesamt für den, der Werbung schalten will, wieder interessanter zu machen? Habe ich die Aussage "ich denke nicht daran, die Anzahl der Banner zu reduzieren!" falsch verstanden?
Recht gebe ich dir aber zu 100 Prozent in Bezug auf eine wirklich ärgerliche Tatsache: Sehr viele Betreiber von Werbenetzwerken haben schlechte oder gar keine Kontrollinstanzen, was die eingebuchte Werbung betrifft. Hatte ich gerade in der Surfbar einer Seite: Bettelseite geht auf (Nunja, Bettelseiten als Traffic-Kampagnen zu buchen, verspricht dem bettelnden User wenigstens noch Gewinn). Unterhalb der Vergütungssaussage befanden sich ZWEIHUNDERTDREIUNDACHTZIG Frames samt den dazugehörigen Scripten. Da ich testweise NoScript aus hatte (schließlich rede ich nicht nur, ich suche auch aktiv nach Möglichkeiten für alle Parteien in diesem Possenspiel), brauchte mein Browser geschlagene 59 Minuten, um eine 15-Sekunden-Traffic-Kampagne in einer Surfbar abzuarbeiten.
Es dürfte wohl klar sein, daß unter solchen Gesichtspunkten kein User bereit ist, auf NoScript und anderes zu verzichten. Nebenbei ist die betreffende Domain bei mir lediglich gegen localhost geroutet seitdem. Dank der Intransparenz der Seitenbetreiber, die eher nackt durch Brennesseln laufen, als ihre Sponsoren offenzulegen, kann ich die betreffende Kampagne nicht einmal direkt beim Sponsor melden.
Sebmaster, Du nutzt die mittlere Maustaste? Ist das nicht anstrengend? Als User empfehle ich Dir TabMix Plus als ultimatives AddOn für den Firefox. Einfach alle gewünschten Links und Banner markieren, rechte Maustaste, markierte Links in Tabs öffnen. Funktioniert ganz hervorragend auch bei Ajax-gesteuerten Seiten. Geht schnell, spart Ressourcen, schont die Maus.
******.de (wir wollen mal keine schlafenden Hunde wecken...) ist übrigens eine der wenigen Seiten, die es schafft, trotz Verzicht auf Javascript und Ajax hinzukriegen, daß $user seine Maustaste bemühen muss. Hat der Schlingel doch glatt unterhalb eines jeden Banners zwei Links... einen, um den Banner in den Reload zu werfen und einen, um den Banner zu sperren. Beide natürlich ohne Nachfrage. Wer da dann das AddOn benutzt, kloppt sämtliche Banner für sich in den Reload und sperrt sie für alle anderen, bevor die Dinger vergütet werden.... (na, jemand den Haken gefunden, den $verärgerter_user hier nutzen könnte?)
Langer Rede, kurzer Unsinn: Die Innovation und die direkt nach der Innovation erfolgenden Änderungen der AGB mit allen Restriktionen, Anreizen, Qualitätsgarantien und anderen Dingen in Richtung Werbung Buchender und in Richtung Werbung Abbauender müssen nunmal von den Werbenetzwerken ausgehen.
Und ich habe da reichlich Ideen. Ich bin da zwar nicht käuflich, aber wenn das $interessent versucht, weiß ich nicht, ob meine Wehrhaftigkeit nur für zukünftige Aussagen dem Staatsanwalt gegenüber überhaupt vorhanden ist
Die p4c (paid-for-click, ich mag den Begriff ptc nicht) Betreiber hingegen werden sich anpassen müssen. Unterschiede zwischen den einzelnen Seiten sollten meiner unbescheidenen Meinung nach sowieso in den Bereichen Service, innovative Ideen für Verdienstmöglichkeiten (und ich meine nicht die einmillionste Sonderrallye), Design, Communityarbeit und anderen Dingen zu finden sein. Mich als User tangiert das nämlich sowas von peripher, wie viele Banner eine Seite bietet oder was ich pro Banner verdienen kann.
Fakt ist: der User muss den Anreiz haben, sich die Seiten anzusehen. Und dieser Anreiz muss den Betreiber nicht zwingend viel Geld oder Lose kosten. Und dieser Anreiz muss nicht unbedingt aus einem Zwang bestehen, resultierend aus der Sperrdrohung, weil ein Captcha übersehen wurde oder dergleichen. Der User muss die Sicherheit haben, keine 20 Popups auf dem Schirm zu haben und keine Framebrecher wegklicken zu müssen, bevor sie vergütet wurden.
Fakt ist auch: der p4c-Betreiber muss die Sicherheit bekommen, daß die Arbeit der User auch für ihn vergütet wird. Wenn ich 20 Prozent Eigenanteil an jedem Banner kassiere, dann müssen diese 20 Prozent reichen, den Klickbereich zu finanzieren, inklusive eventueller Fehlbuchungen, wie auch immer diese entstehen. Und der p4c-Betreiber braucht Automatismen in Form von Schnittstellen, die es ihm ermöglichen, direkt und in Echtzeit eine Kampagne beim Werbenetzwerk außer Kraft setzen zu können oder deren regelgerechte Abarbeitung durch den User nachprüfen zu können.
Fakt ist zusätzlich: die Werbenetzwerke müssen transparenter und vor allem detaillierter in der Abrechnung mit den p4c-Betreibern werden. Ich will nicht nur sehen, wie viele Klicks meine User in der letzten Stunde gemacht haben, ich will wissen, welcher User wie viel geklickt hat. Ich will wissen, wie viele Klicks in welcher Regelmäßigkeit gemacht wurden, um einen Abgleich mit meinen eigenen Aufzeichnungen vornehmen zu können. Inklusive IP-Adresse des Users, der da geklickt hat. Ich will die Möglichkeit haben, bei kleinem Aufwand dafür zu sorgen, daß die Kampagnen, die durch die Kontrollen der Werbenetzwerke schlüpfen, global aus dem Verkehr ziehen zu können, anstatt sie alle Stunde erneut manuell zu löschen.
Aber ganz besonders Fakt ist: erwartet bitte nicht, daß ich einem jeden von euch auch noch Bildchen male, was ich mir im Detail für jede einzelne Gruppe vorstellen könnte. Meine Ideen sind umsetzbar, meine Ideen sind finanzierbar... und, um es auf den Punkt zu bringen: sie sind auch kaufbar.
Ralph